Das zerstört jetzt total meine Planung, weil ich die Bücher eigentlich in der Reihenfolge, in der ich sie gelesen habe, rezensieren wollte, aber ich bin gerade mit dem Buch "Extrem laut und unglaublich nah" fertig geworden. Ich wollte mir eigentlich den Film dazu angucken, doch nach 1 Minute brach ich ab, weil schon in der 2. Szene, redet Oscar ganz anders als im Buch. Er wird als ein bockiges Kind dargestellt, was er keineswegs ist. Er ist eher ruhig und gefasst, dafür, dass sein Vater am 11. September umgekommen ist. Der Vater, hatte ihm immer Rätsel gegeben, und als Oscar einen Schlüssel findet, möchte er unbedingt wissen, was er zu bedeuten hat, um seinem Vater nahe zu sein. Wieder einmal ist der Weg das Ziel. Ein Kapitel erzählt Oscar, eins seine Oma, wieder eins Oscar, und dann eins sein Opa, den er nie kennengelernt hat. Der Opa hat die Oma verlassen, als diese schwanger war und kommt zurück als sein Sohn (Oscars Vater) gestorben ist. Die Welt der Großeltern ist sehr FANTASTISCH, nicht unbedingt in einem positiven Sinne. Sie kommen aus Dresden, Thomas, der Opa, hatte etwas mit Anna, der Schwester von der Oma. Es war seine erste Liebe und als er seine spätere Frau wieder begegnet, in NY, versucht er etwas von Anna in ihr wiederzufinden, vergeblich. Es ist keine gute Ehe und sie brauchen immer mehr Platz um verschwinden zu können, um allein zu sein.
Die Idee ist gut, doch ich persönlich fände eine weniger fantasievolle Variante besser, da es ein ernstes Thema ist. Außerdem ist sein Schreibstil nicht so außergewöhnlich. "naiv" wird dieser auf dem Buchrücken genannt. Ein naiver Schreibstil? Na klar, es erzählt ja auch ein Kind! Dass es ein Bestseller war liegt nur daran, dass es um ein Thema geht dessen Schmerz viele teilen. Der 11. September und der 2. Weltkrieg. Trotzdem war das Buch nicht schlecht: es bewegt einen emotional und fesselt einen. Kein besonderes Buch, sondern eben ein Bestseller, der auf die Bedürfnisse der Leser zugeschnitten ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen