Sonntag, 4. März 2012

TOLSTOI - Anna Karenina II

In Russland ist alles sehr weit weg. Darum haben die Menschen ein anderes Zeitgefühl und darum fallen manche Passagen so lang aus.
Ich mag Tolstoi, weil man sich, obwohl er nicht jede Kleinigkeit beschreib, den ganzen Raum und jedes einzelne Kleid vorstellen kann. Er war offensichtlich reich, denn er wusste auch, wie es aussah, wenn man auf einen Ball ging oder wie die "höhere Elite" sprach und worüber.
Worüber denn? Meistens über den Krieg. Aber die Hauptthemen um die es immer geht sind: L

LIEBE
GELD
GLAUBEN

Liebe: Lewis und Kitty kommen zusammen. Anna und Wronski auch. Aber auch vieles zerbricht. Das gute ist, dass es nicht so ein Happy End Buch ist. Es ist eben wie das wahre Leben, nichts bleibt wie es ist. Und da sich die Geschichte über mehrere Jahre zieht, bekommt man auch alles mit.

Geld: Dolly und Stephan haben große Geldprobleme, die Dolly alleine beheben muss, weil ihr Mann es einfach ignoriert. Auch sonst spielen die Geldverhältnisse eine große Rolle. Anna kursiert später zum Beispiel in ganz anderen Kreisen als davor, weil sie reicher ist.

Glauben: Lewis findet zum Glauben und auch sonst steht es immer zur Diskussion.

Diese Themen sind sehr leicht auf die Gegenwart beziehbar, weil sie immer wichtig sind, sein werden und eben auch waren. Es ist, als würden ganz normale Menschen (es könnte auch mein Freundeskreis sein) in die damalige Zeit versetzt. Ich würde gerne in diese Zeit versetzt werden! Die Kleider, die Bälle, die Räume. Ich mag das wirklich sehr. Dieses ganze Werben. Man muss trotzdem intelligent sein. Man muss schön sein. Nicht wie heute, wo man auf wenige Ansprüche reduziert wird.

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