EMMA! Meine allerliebste Emma.
Wie eine Freundin, wie ein Spiegelbild. Es ist zu lange her, dass ich es gelesen hab, als dass ich die genaue Reihenfolge aufzählen könnte, in der sie ihre Phasen durchlebt. Zwischendurch liest sie viel (wie ich), dann macht sie tagelang nichts (genau wie Oblomow liebe ich sie für ihr Nichtstun - zu ihm später mehr), dann betet sie (nicht verständlich meiner Meinung nach - sorry: Atheist), dann kauft sie sich tausend Sachen, schläft mit anderen Leuten als ihrem Mann. Emma, Emma, Emma. Eine einzige Kritik an der Rolle der Frau. Sie weiß nichts mit sich anzufangen. Sie vertreibt ihre Zeit und am Ende bringt sie sich um. Aus Verzweiflung über ihre Schulden und ihrem Liebesunglück (OHO wer aufgepasst hat findet hier LIEBE UND GELD wieder, zwei der drei Hauptthemen in Literatur überhaupt). Emma kommt zu Anna, in den Himmel der unglücklichen Heldinnen. Grotesk weil zwei meiner guten Freunde die selben Namen tragen wie die zwei. Wer kann sich nicht mit ihr identifizieren? Aber das unglaubliche ist, dass Flaubert nicht auszusprechen brauch, dass sie unglücklich ist. Ihr Wahnsinn wird durch ihre Taten klar. Es gibt eine Geschichte mit Spannungsbogen und so weiter und trotzdem ist das nicht das Ziel der ganzen Sache. Wie bei Anna Karenina geht es danach einfach weiter, hier jedoch nicht auf alltägliche Weise, sondern auf schreckliche: ALLE STERBEN... mehr oder weniger.
Ich las das Buch im Sommer, auf warmen Steinen in Frankreich. Musste nur grad daran denken.
Um das Zitat noch einmal einzubeziehen, aus dem Eintrag über LOOOOOLIIITAAA:
Sie bringt sich mit einem Pulver (das Salz), einem Gift um. Flaubert kann sie nicht retten, lässt sie in seinem Buch sterben. Und die Tränen des Vaters ist auf Lo bezogen. Auf die Situation in der er da ist. Er hat sie für immer an ihren neuen Mann verloren. Dass es so versteckt und geschachtelt ist, liegt an der Kunst Nabokovs. (Wer hier mit dem letzten Absatz gar nichts anfangen kann, sollte einfach mal den Post "Lolita - Nabokov" lesen)
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